Paddeltouren

Rhein

Was liegt für einen Niederrheiner näher, als auf dem Rhein zu paddeln? Fließt er doch mehr oder weniger vor der Tür und bietet bei einer Länge von 1.320 km genügend Abwechslung. Doch langsam, der Niederrhein ist nicht ohne! Er ist stark von der Großschifffahrt - bis hin zu kleineren Küstenmotorschiffen – befahren und hat eine ordentliche Strömung. Zu der durch die Berufsschifffahrt verursachten Wellen gesellen sich Strudel an Untiefen und Buhnen. Durch die Flussbreite von mehreren hundert Metern bildet sich auch bei stärkerem Wind ein Wellengang, wie man ihn sonst nur von großen Seen kennt. Das Tragen einer Schwimmweste ist deshalb dringend angeraten. Anfänger sollten sich einer Gruppe von erfahrenen Paddlern anschließen.


Niederrhein

Dinslaken bis Fähre Xanten-Bislich - (Flusskilometer 799 bis 823)

Bootshaus KG Dinslaken Als es im November 2002 einige Tage heftig regnete, rief ich ein befreundetes Paar an, um mit ihnen auf der Rur zwischen Monschau und Dedenborn zu paddeln. Die Anreise zur Rur war ihnen aber zu weit und sie hatten sich Rheinblick ohnehin schon zu einer Tour auf dem Rhein zwischen Dinslaken und der Fähre Xanten-Bislich verabredet. So kam ich unerwartet zu einer Gruppe von erfahrenen Paddlern für eine herbstliche Fahrt auf dem Rhein. Am Sonntag, den 17. November 2002 trafen wir uns in Duisburg und fuhren zur Kanu-Gesellschaft Dinslaken e.V.. Das Bootshaus liegt direkt am Rhein, besonders wenn der Rhein Hochwasser hat wie an diesem Tag. Die Boote waren schnell abgeladen; die Autos umgesetzt. Da es schon fast Mittag war, stärkten wir Stärkung uns noch kurz und dann ging es in die Boote. Für einen Nierspaddler wie mich war es eine neue Erfahrung! Bei Hochwasser und kräftiger Strömung musste ich gut aufpassen, dass ich mich nicht direkt am Start in einem Busch verfing oder an einem Baum hängen blieb. Zu allem Überfluss ließ heftiger Wellengang meinen Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen. Das Lächeln auf meinen Lippen war wohl etwas gequält. Gelegentlich rauschte eine Welle über meinen Necky Looksha Sport und ich schaukelte heftig um alle Achsen. Für kurze Zeit war ich fast geneigt, auf das Ufer zuzuhalten (macht das mal ohne mich!), aber irgendwie behielt ich die Nase über Wasser und gewann an Sicherheit. Langsam zeigte sich die Sonne als leuchtende Scheibe über dem Hochnebel, die Wellen ließen nach, der Adrenalinspiegel sank und die Verkrampfung wich aus meinen Gliedern. So langsam kam Freude auf und ich traute mich, mein Paddel für ein paar Fotos aus der Hand zu legen.


Gegenverkehr Früh übt sich ... Gruppenfahrt

Weites Wasser Rheinbrücke bei Wesel Rheinpegel Wesel

Nun konnten mich auch die Binnenschiffe, die teilweise recht dicht an uns vorbeizogen, nicht mehr beunruhigen. Schnell näherten wir uns dem Abzweig zum Rhein-Weser-Kanal und der Straßenbrücke (B 58) bei Wesel, bevor uns der Rheinpegel bei Wesel bestätigte, es fehlt nicht mehr viel bis zur Hochwassermarke eins. Bei dem Wasserstand von 7,93 m hatte sich der Rhein schon mächtig ausgebreitet. Kurz darauf floss die Lippe von rechts in den Rhein; im Sommer hätten wir vielleicht einen Abstecher zum nahegelegenen Otto-Vorberg-Haus (Kanustation und Sportschule des Kanu-Verbandes NRW) gemacht. Wir paddelten aber weiter, vorbei an der Hafenanlage von Wesel.

Hafen Wesel Begegnung Flusskilometer 923

Wo geht's zum Ufer? Paddeln auf der Straße Im Ziel!

Auf der linken Seite passierten wir den Reste der Eisenbahnbrücke von Wesel, die noch an den 2. Weltkrieg erinnert. Auch den auf der rechten Seite liegenden Sportboothafen ließen wir hinter uns und genossen noch sieben Kilometer Niederrhein pur, bevor das nahende Ziel wieder erhöhte Aufmerksamkeit erforderte. Zwischen Büschen und Bäumen hindurch suchten wir einen Weg zur Anlegestelle der Fähre Xanten-Bislich. Die Fähre hatte ihren Betrieb längst eingestellt und wir paddelten auf der Straße weiter zum Ufer, wobei wir gut aufpassen mussten, dass die Strömung uns nicht in den angrenzenden Stacheldraht trieb. zurück am Bootshaus Sonnenuntergang Die Sonntagsspaziergänger und Hochwassergucker schauten uns an, wie Wesen von einem anderen Planeten und auch das Kaffee trinkende Paar im nahen Wohnmobil mit Blick auf den vorbeifließenden Rhein wusste gar nicht, was es verpasst hatte. Wir zogen uns erst einmal um, verluden die Boote und genossen noch einen heißen Tee aus der Thermoskanne, bevor es wieder zurück zur Kanu-Gesellschaft Dinslaken ging. Hier verabschiedete sich der Rhein von uns bei einem wunderbaren Sonnenuntergang und wir wussten: wir kommen wieder!


Rur (Eifelrur)

Die Rur entspringt im Wallonischen Venn bei Sourbrodt (Belgien) in einem Hochmoorgebiet und mündet bei Roermond (Niederlande) als rechter Nebenfluss in die Maas. Auf ihrem Weg durch die Nordeifel und die Niederrheinische Bucht verliert die Rur rund 635 Höhenmeter. Die Rur gilt als einer der landschaftlich schönsten und im oberen Bereich sportlich interessantesten Flüsse Nordwestdeutschlands. Das Paddeln auf der Rur unterliegt teilweise Befahrungsbeschränkungen und ist streckenweise gebühren-/anmeldepflichtig (nähere Informationen hierzu gibt es auf den Seiten von kanu-nrw). Wegen der strengen belgischen Schutzbestimmungen für den Naturpark „Hohes Venn“, kann die Befahrung dieses Teilstücks nicht empfohlen werden. Die obere Rur ist ein typischer Winter-Wildbach. Bei gutem Wasserstand (meist in der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen) nehmen viele wildwassererprobte Paddler auch eine weite Anreise in Kauf, um die 24 km von der ehemaligen Zollstation Kalterherberg bis zur Straßenbrücke am Ortsausgang Dedenborn – oder eine Teilstrecke davon – zu paddeln. Die Eignung der oberen Rur für Wildwasseranfänger und wenig Geübte (wie wir es sind) beschränkt sich auf das letzte Stück ab Monschau oder der Straßenbrücke Imgenbroich-Hammer und das auch nur in Begleitung von erfahrenen Paddlern.

Hier haben wir (Nils und Niklas) im Januar 2003 unsere ersten Erfahrungen im Wildwasser gesammelt. Begleitet von zwei erfahrenen Paddlern haben wir bei minus 5° Celsius und einem Wasserstand von knapp 120 cm am Pegel Dedenborn (immerhin oberhalb des Warnwertes 1!!) unsere Boote an der Straßenbrücke Imgenbroich-Hammer eingesetzt. Das Wasser gefror uns schon nach wenigen Metern auf der Schwimmweste, die Finger waren schnell durchgefroren und ein erhöhter Adrenalinausstoß - in Kombination mit verkrampfter Anspannung - hinderten mich daran, von den „schönsten“ Stellen Fotos zu machen. Nils saß sicher in der vorderen Luke eines Topoduo, während ich mich im Einer bewähren durfte. Unsere Freunde hatten wohl gewisse Zweifel ein meiner Performance und haben vorsichtshalber ihren gut beheizten Camping-Bus nach wenigen Kilometern am Campingplatz in Hammer abgestellt. Irgendwie habe ich es aber doch geschafft, nicht ins Wasser zu fallen. Nach kurzer Pause haben wir die Autos noch einmal umgesetzt und sind auch noch die restlichen fünf Kilometer bis zur Straßenbrücke in Dedenborn gepaddelt.

Pegel Dedenborn

Rur bei Grünental Vor dem Einsetzen Das Wasser rauscht vorbei Wann geht's endlich los?

Schaulustige auf der Brücke Blick zurück vor dem Start Glückwunsch zum ersten Wildwasser Richtig Verkehr heute!

Topoduo Erleichterung im Ziel Mächtig kalt! Geschafft!

Von Heimbach (km 112,8) bis Obermaubach (km 93,1) durchfließt die Rur ein landschaftlich sehr reizvolles Tal. Bis Zerkall hat sie eine fast durchgehend gute Strömung; das letzte Stück über das Staubecken bis zur Staumauer Obermaubach erfordert insbesondere bei ungünstigen Windverhältnissen ein wenig Durchhaltevermögen. Das Paddeln auf diesem Teilstück der Rur ist nicht nur wegen der landschaftlichen Reize sehr beliebt; auch die vom Wetter weitgehend unabhängige Wasserführung (der Wasserstand wird über den Ablass des Regulierungsstaubeckens Heimbach geregelt und sollte mindestens 7 m³/sec betragen ==> Ablass Staubecken Heimbach), die flotte Strömung mit einigen Schwällen und die Möglichkeit des Umsetzens mit der Rurtalbahn tragen dazu bei. Neben vereinsmäßig organisierten Kanuten ist hier auch verstärkt mit Leihbootverkehr zu rechen.

Umsetzen vor dem Start mit der Rurtalbahn Am Wohnwagen gibt es die Eintrittskarte Gedränge an der Einsetzstelle Endlich unterwegs!

Vorsicht Angler! Der Sonne entgegen Playboater Spielstelle

Spaß bei der Pause in Abenden Hinein ins Kehrwasser Im Verein ist Sport am schönsten Noch eine Spielstelle

Die Kühe haben Durst></a>
<a href=bilder/Rur014.jpg target=Blick auf die Burg Nideggen Baumhindernis Kanupolo mit einem gefundenen Ball

Kalt und naß Brücke Zerkall Das Staubecken Obermaubach ist erreicht Aussetzen an der Staumauer


Nils und ich waren hier schon oft mit dem Verein unterwegs. Aber auch zu zweit sind wir hier gelegentlich gepaddelt. Zahlreiche Campingplätze am Flusslauf laden zum Kombinationswochenende ein, an dem wir an einem Tag paddeln und am anderen Tag mit dem Mountainbike die Gegend erkunden.


Vechte

Am 14. Juni 2001 haben wir den Feiertag "Fronleichnam" und das schöne Wetter genutzt, um mit ein paar Freunden im benachbarten Niedersachsen eine schöne Paddeltour zu unternehmen. Da hier an gewöhnlicher Werktag war, fanden wir auf der Vechte zwischen Schüttorf und Nordhorn die Einsamkeit, die wir suchten.

Wir waren schon geraume Zeit auf dem Fluß unterwegs, als eine offenbar achtlos weggeworfene Flasche unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Irgendwie sah sie anders aus, als die vielen anderen "Reste der Zivilisation", die auf dem Fluss unterwegs waren. Als wir uns der Flasche weiter näherten, konnten wir einen großen Piratenkopf auf ihr entdecken. Nach zwei weiteren Paddelschlägen hielt Anna die Flasche in der Hand. Und tatsächlich, wir hatten eine Piratenflaschenpost aus den Fluten der Vechte gefischt. Doch seht selbst:



Piratenbild Nr. 1 Brief aus der Flaschenpost Piratenbild Nr. 2




Letzte Aktualisierung: 28.12.2003

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